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Der Balaton (deutsch Plattensee) liegt in Westungarn und ist der größte See
West- und Mitteleuropas.
Insgesamt ist er 79 km lang und im Durchschnitt knapp 8 km breit.
Seine Fläche beträgt 594 km², damit ist er 12 km² größer als der Genfer See und
60 km² größer als der Bodensee.
Durch die Halbinsel Tihany wird der Balaton in der Mitte seiner west-östlichen
Längsausdehnung auf 1,3 km eingeschnürt.
Die durchschnittliche Tiefe beträgt 3,25 m, die maximale Tiefe 12,5 m.
Diese geringe Tiefe erleichtert die Durchwärmung, im Sommer steigt die Wassertemperatur auf bis zu 28°C.
Das Südufer des Sees ist flach, das Nordufer wird von den Weinbergen des Badacsony und den Ausläufern des Bakony gesäumt.
wissenswertes vom Nordufer
wissenswertes vom Süddufer
Der Weinbau am Nordufer mit seinen hervorragenden Weinen ist auch über die Grenzen Ungarns hinaus berühmt. Die Römer nannten den Balaton Pleso. Der ungarische Name stammt vom slawischen blatna, was soviel bedeutet wie sumpfige Marsch. Die Strände, die Heilbäder und Thermalquellen um den See ziehen Badetouristen aus allen Ländern an.
Der Balaton ist neben der Hauptstadt Budapest das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns.
das Nordufer
Wenn wir von Budapest auf der M7 (E71) Richtung Balaton fahren, verlassen wir die Autobahn bei KM 89 und biegen rechts ab auf die Strasse 71 in Richtung Balatonkense.
Nach ungefähr 10 km erreichen wir Balatonfüzfö. Hier beginnt unsere Fahrt entlang dem nördlichen Balatonufer. Über Balatonalmadi und Alsoörs erreichen wir Balatonfüred, unsere erste Station auf unserer Reise.
Balatonfüred (deutsch Plattenseebad) hat ca. 13.000 Einwohner. Der Kurort ist bekannt für seine Mineralquelle und sein mildes Klima. Der Stadtkern besteht aus Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Jährlich ca. 50.000 Urlauber tummeln sich in der Stadt. Der Stadtkern hat sich durch den Tourismus stark gewandelt. Die Stadt ist durch seine vielen Hotels und Restaurants voll auf die Urlauber eingestellt. Bei Balatonfüred liegt das Weinanbaugebiet Balatonfüred- Csopak.
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Wir verlassen Balatonfüred und fahren weiter auf der Strasse 71.
Nach kurzer Fahrt verlassen wir die Strasse 71 und biegen links ab auf die Halbinsel Tihany. Tihany erstreckt sich weit in den Balaton hinein und teilt ihn in einen kleinen Nord- und einen großen Südteil. Auf der Halbinsel befinden sich der Belső-See (obere See) und der Külső-See (untere See), zwei Kraterseen, die höher liegen als der Plattensee und vor Millionen Jahren durch Vulkanismus entstanden. Funde beweisen, dass schon Völker aus der Bronze- und Eisenzeit hier lebten. Die Insel ist reich an Tier- und Pflanzenarten und wurde bereits 1952 zum ersten Naturschutzgebiet Ungarns erklärt. Sehenswert ist die barocke Klosterkirche mit den 2 Türmen die heute symbolisch für Tihany stehen.
Von Tihany geht auch die einzige Autofähre über den Balaton, mit der man ans andere Ufer gelangen kann. Eine günstige und schnelle Gelegenheit vom Nordufer Richtung Autobahn M7 zu gelangen.
Nachdem wir Tihany verlassen haben
und wieder links auf die Strasse 71 abgebogen sind, erreichen wir nach knapp 20 km Revfülöp.
Auf der weiteren Fahrt sehen wir schon von weitem rechts im Hintergrund einen mächtigen Vulkankegel. Es ist der Badacsony, ein Tafelberg vulkanischen Ursprungs, mit einem Durchmesser von 11 km und einer Höhe von 438 Metern. Der Berg gibt auch der ihn umgebenden Weinbauregion seinen Namen. Wichtigste Rebsorte der Region der Welschriesling. Sein Wein wird im allgemeinen schon nach einem Jahr in Flaschen abgefüllt, damit er sein Bittermandel-Aroma bewahrt.
Weitere in der Region angebaute Rebsorten sind die Szürkebarát-Rebe (der Grauemönch), sowie die alte und heute seltene Rebsorte Blaustengler.
Nachkurzer Fahrt erreichen wir schliesslich Keszthely. Eine Stadt mit 23.000 Einwohnern am unteren Ende des Plattensees. Sehenswert ist hier das mächtige Barockschloss der Festetics im Norden der Stadt. Es bildet eine U-Form und steht inmitten eines Parks. Christoph Festetics erbaute es im Jahre 1745. Sein Sohn Pál erweiterte es in den 1860er Jahren unter Federführung von Christoph Hofstädter, der auch den Park entwarf. Im Süden der Stadt finden wir das Balaton- Museum mit einer geologischen und archäologischen Sammlung aus keltischer Kultur. Die geologischen Entwicklung des Plattenseegebietes sowie die Flora des Sees und die Arbeit der Menschen an seinen Ufern werden ebenso dort veranschaulicht.
Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, können Sie Heviz getrost vergessen. Ihren Kindern wird es am Heilsee nicht gefallen, denn das Wasser, und auch die Luft in der Umgebung, haben, zugegeben, einen eigentümlichen Geruch. Der Heilsee in Hévíz ist mit einer Fläche von rund 4,4 Hektar der größte natürliche und biologisch aktive Thermalsee der Welt. Dieser wird durch eine Thermalquelle aus einem Krater in 38 Metern Tiefe gespeist. Die Quelle ist mit 410 Litern pro Sekunde derart ergiebig, dass sich das Wasser innerhalb 48 Stunden komplett austauscht. Die besonderen Bestandteile des Wassers sind Schwefel, Radium, Kohlendioxid, Kalzium, Magnesium und Hydrogenkarbonat und besitzt leicht radioaktive Eigenschaften. Das Thermalwasser trägt damit zur Entspannung des Körpers und damit zum Erfolg bei der Behandlung von rheumatischen und motorischen Beschwerden bei. Das Wasser wird bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen aber auch zur Trinkkur verwendet. Ferner verwandelt sich im Winter der Bereich über dem Wasserspiegel zu einem riesigen Freiluft-Inhalatorium, da es zu einer starken Dampfentwicklung kommt. Diese Dämpfe wirken sich wohltuend auf die Stimmbänder aus. Auch der Schlamm vom Grund des Sees wird für physiotherapeutische Maßnahmen angewandt. Er enthält sowohl organische als auch anorganische Bestandteile, wobei die wichtigsten davon Schwefellösungen und Radiumsalze sind. Die Wassertemperaturen des Sees betragen im Sommer ca. 33 °C bis 36 °C, im Winter ca. 23 °C bis 25 °C. Dadurch ist ein ganzjähriger Badebetrieb unter freiem Himmel möglich. Das Thermalbad ist täglich geöffnet. Das Wasser ist leicht radioaktiv, ein Aufenthalt im Wasser sollte ununterbrochen nicht mehr als eine halbe Stunde betragen.
Ein Abstecher in den ca. 25 km entfernten Natinalpark Kis Balaton lohnt allemal.
Kurz nach Kesthely verlassen wir die Strasse 71 und fahren geradeaus auf die Strasse 75. Bei Gizellamajor fahren wir geradeaus in Richtung Balatonmagyaród. Jetzt sind wir bereits mitten im Schutzgebiet das in Europa einmalig mit seiner Luft, dem Licht, seiner Flora und Fauna ist.
Es ein wichtiger ökologischer, artenreicher Raum. In dem moorigen Feuchtbiotop leben zahlreiche, auch (streng) geschützte Fisch-, Pflanzen-, Reptilien- und Vogelarten. Der Parkwald (Vörsi Parkerdő) mit der Kis-Balaton- Insel Mariaasszony, die Krähenburginsel (Kányavár sziget) und das Büffelreservat (Bivaly reservatum) bei Kapolnapuszta sind frei besuchbar. Im Reservat leben ca.100 der urtümlichen Riesen.
das Südufer
Vom Nationalpark zurück, erreichen wir sofort Balatonmariafürdö. Wir befinden uns nun fast am unteren Südufer des Balatons.
Das 8 km lange Ufer hier ist sehr flach. Der Schilfgürtel ist an diesem Teil des Sees noch fast vollständig erhalten und ca. 50 m breit. Durch das Panorama des Nordufers und durch die zum Teil unberührte Natur des Schilfgürtels in diesem Bereich des Sees gehört Balatonmáriafürdő zu den ruhigsten und romantischten Ortschaften am Plattensee. Hier ist der See mit rund 11 km übrigens auch am breitesten.
Wir fahren auf der Strasse 7, der Uferstrasse entlang des Sees und erreichen nach wenigen Kilometern Fonyod, ein kleines Städtchen mit 11 kostenlosen und gepflegten Badestränden.
Fonyod ist um 2 Hügel herum gebaut. Viele Spazierwege bieten Möglichkeiten zur aktiven Erholung.
Von hier aus können wir genau auf der gegenüberliegenden Seite des ungarischen Meeres den erhabenen Badacsony Berg sehen. Besonders für Kinder ist am Hafen immer was los.
Wieder auf der Uferstrasse Nummer 7, immer am See entlang gelangen wir nach Szantod, der Ortschaft mit dem 2. Anleger für die Autofähre über den Plattensee.
Die erste Mole und der Hafen der Fähre wurden bereits 1802 erbaut. 1928 setzte hier die erste motorisierte Fähre über, seit 1958 können auch Lastkraftwagen und Autobusse übergesetzt werden. Eine weitere Attraktion in Szantod ist die Siedlung Szántódpuszta, eine geschützte Meierei mit vielen alten Gebäuden und einer Kapelle aus dem 19. Jahrhundert.
Die Strasse 7 führt uns weiter am See entlang nach Siofok, der grössten Stadt am Balaton. Die Stadt zählt 23000 Einwohner und liegt an der Mündung des Flusses Sió. Mit einer 17 km langen Uferstrecke ist Siofok auch die längste Siedlung am Balaton und ein belebter Ferienort mit pulsierendem Leben. Die Bevölkerung verfünffacht sich in den Sommermonaten.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Siófok in der Gründungsurkunde des Klosters Tihany aus dem Jahre 1055.
Es wurde 1552 von den Türken erobert. Diese erbauten eine Festung und einen Hafen. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Siófok eine freie Stadt. Durch den Bau der südlichen Eisenbahntrasse am Balaton (1861 - Südbahn) veränderte sich die Siedlung langsam. Zunächst wurde Siófok nur zum Umsteigen auf Schiffe genutzt. Im Jahre 1863 wurde in Siofok ein Hafen errichtet.
Erst sehr viel später wurde der hier sehr flache und sandige Strand des Sees beliebt. Seit dieser Zeit entwickelte sich Siófok sprunghaft. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der zentrale Badestrand angelegt, das heutige Badeviertel erbaut und das Ufer befestigt. 1950 wurde nach einer Bereinigung der Komitatsgrenzen der Ferienort Balatonújhely an Siófok angeschlossen und Siófok wurde Kreisstadt. Übrigens, wussten Sie, dass Emmerich Kálmán, der berühmte Operettenkomponist in Siofok geboren wurde ? Sein, als Museum eingerichtetes Haus neben dem Bahnhof, ist zu besichtigen
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